Integriertes Handlungskonzept ohne Zeit- und Geldrahmen
Seit der Bezirksausschusssitzung am Dienstag, den 11. September, wissen die Nevigeser, welchen Stellenwert sie in Velbert genießen – die nächsten Jahre wohl keinen!
Dipl.-Ing. E. Lopes, Bauassesorin der Stadt Velbert, stellte den Ausschussmitgliedern und den anwesenden Bürgern das integrierte Handlungskonzept vor.
Ein ambitioniertes Konzept, mit vielen interessanten Passagen und noch mehr Hoffnungen.
Man muss dazu sagen, dass Konzepte dieser Art keine Seltenheit sind, denn hiervon gibt es in den Schreibtischschubladen der Stadtverwaltung schon eine ganze Menge. Diese wurde jedoch nie umgesetzt. Was an dem am Dienstag vorgestellten integrierten Handlungskonzept jedoch bemerkenswert war, ist die Tatsache, dass weder ein Zeitrahmen noch ein Kostenrahmen genannt wurde, was gleichbedeutend damit ist, dass in den nächsten Jahren nichts passieren wird. Auf Anfrage musste der anwesende Fachbereichsleiter, Jörg Ostermann, mitteilen, dass im Haushalt 2019 hierfür noch keine Mittel eingeplant wurden!
… wird wohl noch lange eine Ruine bleiben – Schloss Hardenberg
Generell war auch die Skepsis einiger BZA-Mitglieder, die Handlungskonzepte dieser Art bereits aus der Vergangenheit kannten und wussten, dass eine Umsetzung stets gescheitert ist.
Nun, ein Bezirksausschuss ist keine geheime Bruderschaft, die den heiligen Gral hütet. Die Mitglieder kommen aus den Parteien, einige davon sind im Stadtrat vertreten.
Wenn der Vorsitzende des Bezirkssausschusses, Rainer Hübinger, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtrat, meint, dass nun auch für Neviges einmal etwas getan werden müsse, ist das mehr als überfällig.
Aufgang zum Kirchplatz – auch hier ist keine Besserung zu erwarten
Investiert wurde nur in andere Stadtteile
Nach seiner Aussage sind in den letzten Jahren in Velbert-Mitte Investitionen in Höhe von rund 50 Millionen Euro getätigt worden, in Langenberg wurden sogar 30 Millionen investiert. In Neviges wurde lediglich der Brunnen erneuert, der ohne die erforderlichen Kanalsanierungen schätzungsweise 500.000 € gekostet hat.
Selbst dem geneigten Leser wird hier schon die eklatante Diskrepanz deutlich.
Die Entrüstung einzelner Stadtratsmitglieder kann nur als halbherzig bezeichnet werden. Mindestens seit der letzten Kommunalwahl 2014 sind die gewählten Vertreter in diesem Gremium vertreten und hatten die Möglichkeit, mit ihrer Stimme die Interessen von Neviges zu vertreten. Rund 15 Ratsmitglieder davon kommen aus Neviges. CDU und SPD haben sogar im Stadtrat die absolute Mehrheit und könnten Entscheidungen auch gegen die Stimmen der anderen Fraktionen durchsetzen – nichts ist geschehen.
… wird nicht mehr von der Stadt Velbert gepflegt – Grundstück am Kreisverkehr
Hier muss man sich also die Frage stellen:
Haben wir bei den letzten Kommunalwahlen wirklich nicht nur die richtige Partei, sondern auch die richtigen Kandidaten gewählt?
Vieles läuft nicht richtig
dass in Velbert seit Jahren einiges schief läuft, ist bekannt:
1. Die desolate Vergabe des Wochenmarktes seitens der Stadtverwaltung, die schon zum zweiten Mal aufgrund von Formfehlern vor dem Oberverwaltungsgericht Münster verhandelt werden muss.
2. Das Drama um das Schloss Hardenberg, für das seit 2 Jahren Millionenbeträge zur Verfügung stehen, aber die Stadtverwaltung nicht in der Lage ist, ein Konzept zu erstellen.
3. Die Vernichtung Nevigeser Wälder durch Rodungen und Einrichtung neuer Fahrwege für schweres Gerät.
4. Das Einstellen der Pflege öffentlicher Grünflächen, wie z.B. an der Kreuzung Wilhelmstraße oder gegenüber von LIDL auf Anweisung des Immobilienservice der Stadt Velbert
5. Die marode Treppe zum Kirchplatz, an der lediglich eine Absperrung postiert wurde, eine Instandsetzung jedoch nicht in Sicht ist.
6. Den Umgang mit der Stadthalle möchten wir nicht unerwähnt lassen.
7. Das leidige Thema mit den Öffnungszeiten für das Bürgerbüro wurde einfach ignoriert.
Pflegezustand der Bürgersteige: der Straßenbegeher wurde abgeschafft.
Nevigeser müssen leidensfähig sein .
Immer häufiger hört man in der Nevigeser Fußgängerzone, ob Neviges nicht wieder eine selbstständige Stadt werden kann. . .
Wenn man sich die Entwicklung der umliegenden Städte, wie z. B. Hilden, Haan oder Wülfrath ansieht, kann man diesen Wunsch nachvollziehen. Da blühende Landschaften mit Zukunftsaussichten und hier das von der Stadt verordnete Abstellgleis.
Wir sind der Auffassung, dass auch die Stadtverwaltung und der Stadtrat eine Verantwortung für alle Stadtteile trägt und nicht nur für die Stadtmitte.
Und wenn wirklich an entscheidenden Schlüsselpositionen Führungskräfte sitzen, die ihren Aufgaben nicht (mehr) gerecht werden, gibt es nur eins :
Entlassen -oder wenn das nicht geht, ins Archiv versetzen.
Wir, die Werbegemeinschaft Neviges, werden alles tun, um Neviges den Stellenwert zukommen zu lassen, der ihm und ihnen als Bewohner des Stadtteils gebührt.